Beschreibung
Emanuel Swedenborg
Die Wechselwirkung zwischen Seele und Körper
Swedenborgs Beitrag zum Leib-Seele-Problem
Deutsch-Lateinische Ausgabe mit Essays
Übersetzt und herausgegeben von Thomas Noack
Zürich 2011
Das Leib-Seele-Problem beschäftigte Swedenborg sein Leben lang. Seine erste Abhandlung erschien 1718 in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift »Daedalus Hyperboreus«. In der Mitte seines Lebens (zwischen 1734 und 1744) beschäftigte er sich in seinen philosophischen und anatomischen Werken eingehend mit diesem Problem. Damals befand er sich auf der Suche nach der Seele.
Swedenborgs abschließende Antwort erschien 1769: »De commercio animae et corporis«. Dieses Werk liegt hier nun in einer neuen Übersetzung vor. Ihr ist außerdem der lateinische Grundtext beigegeben, so dass Sie – Grundkenntnisse der lateinischen Sprache vorausgesetzt – Einblicke in die originalen Formulierungen Swedenborgs vornehmen können. Und schließlich leuchten sachkundige Essays einige Kontexte aus, in denen Swedenborgs Werk aus heutiger Perspektive gesehen werden kann.
Für Swedenborg ist die Seele selbstverständlich eine Substanz, eine geistige Substanz. Damit unterscheidet er sich vom Funktionalismus unserer Tage, für den sich die Seele zum Leib nur noch so verhält wie ein Programm zu seinem Computer. Doch diese seelische Substanz ist nicht das Leben selbst, sondern nur ein Aufnahmeorgan des Lebens von Gott. In Swedenborgs Konzeption ist die Psychologie somit offen für die Theologie. Der große Lebenszusammenhang erstreckt sich von Gott, über die Seele und das Gemüt bis in die Leiblichkeit als »das Ende der Wege Gottes« (Oetinger).